Ohne Motivation geht nichts - auch nicht in der Musik. Wer ein Instrument erlernt, den reißt die anfängliche Begeisterung die erste Zeit mit. Bald wird diese Begeisterung jedoch durch die Erkenntnis abgelöst, dass die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben, d.h. üben, üben, üben! Um dann die Motivation nicht ganz zu verlieren, braucht man zum einen Ziele und zum anderen Erfolgserlebnisse. Beide Funktionen erfüllt der Tag der Hausmusik in idealer Weise. Wenn nach den Sommerferien die Schule wieder beginnt und man sich wieder mühsam an sein Instrument gewöhnt, dann bedarf es schon eines Zieles, nämlich des Tags der Hausmusik im November um wieder Spaß am Musizieren zu bekommen. Wenn der große Tag dann da ist, gehen nicht nur die Eltern, sondern auch Oma, Opa, Onkel und Tanten mit in die Sporthalle, um die Erfolge des Sprösslings zu bestaunen. Die Nervosität lässt sich nicht verstecken, wenn man auf der Bühne sitzt und auf ca. 800 Zuschauer herabblickt. Man wünscht sich in dem Moment, ab und zu doch etwas mehr geübt zu haben, aber der Herr Kühlmann schaukelt das Ganze und kaum ist der Auftritt vorbei, fällt einem auch schon eine Zentnerlast von den Schultern. Beim Abgang von der Bühne wird der verdiente Lohn von Frau Kühlmann in Form von zwei Gutscheinen für eine Cola und eine Portion Pommes-frites entgegengenommen, die dann auch sofort umgesetzt werden. In der Pause gibt es den Losverkauf für eine riesige Tombola und jeder will bei den Gewinnern dabei sein. Dann geht das Programm aber auch schon weiter und bald kommt der Höhepunkt des Abends: Das gemeinsame Finale! Danach nimmt man die Anerkennung der Verwandtschaft entgegen, geht zufrieden nach Hause und übt weiter bis zum nächsten Jahr.