1965 - 1974 Sturm und Drang - Der Verein entwickelt sich

Das 10-jährige Jubiläum des Vereins fiel mit dem 40-jährigen Jubiläum der Weingärtnergenossenschaft zusammen. Deshalb wurde ein gemeinsames „Herbstfest in großem Rahmen“ beschlossen, das auf dem Platz vor der Kellerei (heutiger Bauhof in der Dürerstraße) stattfand. Vorstand Hermann Stutz sen., seit Anfang der 60er Jahre im Amt, entwickelte Freundschaften zu anderen Vereinen. 

 

Kontakte zur Stadtkapelle Miesbach wurden geknüpft und daraus entstand über lange Jahre hinweg eine enge Verbundenheit. Man kam aus den Festen nicht heraus, denn 1966 war neben der 1200-Jahrfeier auch noch ein Herbstfest zu bewältigen und an Kirchweih wurde beim Platzkonzert der Brunnen am Marktplatz zum Weinbrunnen. Neue Geldquellen wurden erschlossen.
Die Deutsche Bundesbahn lenkte Sonderzüge nach Schwaigern, wo sie vom Musikverein empfangen, bewirtet und wieder verabschiedet wurden.
Weitere Kontakte wurden zur Stadtkapelle in Memmingerberg geknüpft.

 

Anfang der 70er Jahre ging es weiter aufwärts mit dem Verein. Die Jugendarbeit war erfolgreich. Jugendblaskapelle und Akkordeon-Orchester stellten regelmäßig am „Tag der Hausmusik“ ihr Können unter Beweis. 


Reinhold Kühlmann bot seinen Akkordeon- und Melodica-Schülern Gruppenunterricht an, der kostengünstig war und die Kinder motivierte. Dadurch wuchs auch das Akkordeon-Orchester wieder und ward zu einem zweiten wichtigen Klangkörper im Verein.
In Miesbach und in Schwaigern fanden gemeinsame Konzerte statt, denn Schwaigerner Wein und Miesbacher Käse ergänzen sich hervorragend.
Das Fernsehen zog in die deutschen Wohnstuben ein und damit wurde es für die Vereine immer schwieriger, das Publikum zu erreichen. Dem Gesangverein Liederkranz ging es genau so und nachdem Reinhold Kühlmann zwischenzeitlich auch dort Dirigent war und sich die beiden Vorstände Robert Mayer und Hermann Stutz sen. gut verstanden, lag es nahe, die Familien- bzw. Weihnachtsfeier gemeinsam zu gestalten. Schwaigern bekam drei Teilgemeinden. Bei den Eingemeindungsfeierlichkeiten war die Stadtkapelle ein gefragter Partner.
Eine weitere, bis heute haltende Partnerschaft wurde zur „Feldmusik Nottwil“ (Schweiz) ins Leben gerufen. Es entstand ein reger Austausch mit regelmäßigen gegenseitigen Besuchen. Gesangverein Liederkranz und Akkordeon-Orchester begannen eine lange Reihe von Konzerten am 1. Mai in der Frizhalle, die Mitte der 70er Jahre durch den Bau einer Großsporthalle im Gewann Falltor etwas an Bedeutung für das kulturelle Leben in Schwaigern verlor. Daneben nahm die Blaskapelle an unzähligen Musikfesten vornehmlich in der Sommerzeit teil.