1955

Von Bürgermeister Hellmut Zundel, kam in seinem ersten Amtsjahr die entscheidende Initiative zur Gründung der Stadtkapelle. Er forderte den bereits seit einiger Zeit in Schwaigern arbeitenden Leingartener Musiklehrer Reinhold Kühlmann auf, neben der aus seinen Klavier-, Akkordeon- und Ziehharmonika-Schülern bereits bestehenden Spielgruppe den Neuaufbau einer Blaskapelle in die Hand zu nehmen. Einem Aufruf von BM Zundel folgten neben Hermann Stutz sen. und dem nach Kriegsende in Schwaigern zugezogenen Josef Rudel etwa 15 weitere Schwaigerner, letztere jedoch ohne musikalische Ausbildung, die nun von Reinhold Kühlmann durchzuführen war.
Unterstützt wurde Reinhold Kühlmann dabei von seinem Vater Karl, einem aus Böckingen stammenden Klarinettisten. Dieser war Dirigent des 1953 gegründeten Großgartacher Musikvereins.
Die Beschaffung der benötigten Instrumente wurde ermöglicht durch ein Darlehen der Stadt Schwaigern. Reinhold Kühlmann wählte die Instrumente aus und teilte sie den Neulingen zu.
Intensive Werbetätigkeit führte bereits 1955 zum Eintritt von 125 Mitgliedern aus der gesamten Bevölkerung. Ein erstes Platzkonzert (mit Unterstützung durch einige Großgartacher Musiker) fand im Mai statt. Bei der Fahnenweihe des Männergesangvereins „Liederkranz Schwaigern“ sorgte die Kapelle am Abend für Unterhaltungsmusik.

Die Blaskapelle am 25.09.55:
Dirigent:      Reinhold Kühlmann
Klarinette:   Josef Rudel, Gottfried Frank, Franz Fink, Siegfried Holzmann, Günter Fux.
Trompete:    Peter Mack, Josef Schaff, Hermann Stutz jr., Lothar Kapprell, Wilhelm Kühnle .
Flügelhorn:  Franz Klotz, Johann Tix, Michael Geng, Erwin Zundel.
Es- Horn:     Theo Zundel, Rolf Nachbar.
Posaune:     Heinz Hartmann, Siegfried Baumann, Otto Kreuzer, Rudolf Eisele.
Tenorhorn:   Hermann Stutz sen., Heinz Beck
Bariton:       Kuno Kleinbach
Bass:           Otto Sawall
Schlagzeug: Louis Kreuzer

Mitglieder des Akkordeon-Orchesters waren zu dieser Zeit:

Karl Feurer, Suse Klingler, Josef Waidhas, Fritz Kiener jun., Josef Haas, Erich Haas, Annaberta Gareis, Siegfried Maier, Günter Fux, Dietmar Fenkl, Karle Kleinknecht, Ingrid Frey, Christel Hartmann, Klaus Gebert, Richard Krautmann, Horst Müller, Helmut Sandner und Herr oder Frau Deisenberger.

Übungslokal war zunächst der Saal des Gasthauses „Zum Bahnhof“, später dann der Saal im Gasthaus „Zum Lamm“.

Der Verein war gleich zu Beginn sehr aktiv, zum einen, um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, zum anderen, um die Ablösung des Darlehens bei der Stadt zu betreiben. Es fand die erste Faschingsveranstaltung zu diesem Zweck in der Frizhalle statt.

 

10. März

Die Gründungsversammlung des Vereins wurde besucht von 50 Personen.

Zum 1. Vorsitzenden wurde Forstmeister Eberhard Oswald gewählt, zu seinem Stellvertreter der erfahrene Hermann Stutz sen., erster Kassier wurde Viktor Frey und Schriftführer Ulrich Janz.

Die Blaskapelle hatte nun 31 Aktive. Die zweite Abteilung des Vereins bildete die angeschlossene Akkordeongruppe. Sie musizierte unter Reinhold Kühlmann bereits seit 1954.

Die Gründung einer weiteren Gruppierung, eines Streichorchesters wurde beschlossen.

Das Gründungsfest fand vom 16. bis 18. Juni 1956 statt.

Die Beschaffung der benötigten Instrumente wurde durch ein Darlehen der Stadt Schwaigern ermöglicht.

 

Mai

Beim erstes Platzkonzert auf dem Marktplatz wurde man von einigen Großgartacher Musiker unterstützt.

 

02. Juli

Der Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Brackenheim erfolgte. Man trat den Bezirksverbänden, dem Deutschen Volksmusikerbund e. V. (heute BVBW) bzw. dem Deutschen Harmonikaverband e.V. bei.

Der Musikverein Großgartach übernahm die Patenschaft für den neuen Verein.

 

11.-13. Juli

Bei der Fahnenweihe des Männergesangvereins Liederkranz auf dem ehemaligen Dreschhallengelände Ecke Lohmühl– und Stettener Straße war als erster Marsch der „Hohenfriedberger“ zu hören. Auch sorgte die Kapelle am Abend für Unterhaltungsmusik mit Schlagern wie „Anneliese“, „Ach sag doch nicht immer wieder Dicker zu mir“ und ähnlichem, wobei das schmale Repertoire mehrere Wiederholungen nötig machte.

Das erste Mal im Festzelt